"
Trüffel können heute im eigentlichen Sinne nicht mehr als Lebensmittel bezeichnet werden, sie sind eher eine Art Aromatisierungs- und Geschmacksmittel."
"
Die Produktionsmengen, die jährlich je nach Klimabedingungen unterschiedlich ausfallen, können den Markt niemals befriedigen. Entsprechend steigen die Preise bei der hohen Nachfrage und günstige Alternativen wie die künstliche Aromatisierung sind gefragt. Viele Lebensmittel werden mit Trüffel aromatisiert, besonders mit kostengünstigen synthetischen Ölen. Die hohen Preise für Frischware ruft selbstverständlich sofort Fälscher, Nachahmer und andere zweifelhafte Gestalten mit Hang zu unredlichen Geschäftspraktiken auf den Plan. Es kann viel Geld damit verdient werden. Und viele Konsumenten sind (leider) unwissend oder es kümmert sie wenig, dass sie mit billigen Imitaten und künstlichen Aromen für teures Geld abgespeist werden. Und ehrlich gesagt, gute künstliche Aromen richtig angewendet sind etwas, mit dem wir Menschen ganz gut zurecht kommen. Leider verdirbt die übermässige Parfümierung unsere Geschmackssinne und wir verlieren immer mehr die Fähigkeiten feine Nuancen wahrzunehmen, weil wir oft auf Standardgeschmäcker eingeschworen werden."
"
Gemäss einer Studie wurden mittels Gaschromatographie und angeschlossenen Massenspektrometer (eine Art elektronische Spürnase) verschiedene Olivenölproben auf dem italienischen Markt analysiert und in ihre verschiedenen Komponenten zerlegt."
Mittels Computeranalyse können heutzutage die gewonnen Daten (Massenspektren) mit Bibliotheken, welche zigtausende Referenzsubstanzen beherbergen, verglichen und ausgewertet werden, so ähnlich wie die Polizei Fingerabdrücke von registrierten Personen auswertet. "
"
Zusammengefasst sah das Resultat von 63 VOCs (flüchtige organische Verbindungen) wie folgt aus."
- 50% davon wurden dem fehlerhaften Olivenöl zugeordnet"
- 30% wurden Tuber magnatum, Tuber aestivum und Tuber melanosporum zugeordnet"
- 20% waren Fremdverbindungen von zweifelhafter Qualität"
"
Die Daten wurden statistisch verarbeitet um den Missbrauch bei der Verwendung von Bismethyl(dithio)methan in Aromen von schwarzen Trüffeln zu analysieren, ein Aroma das jedoch nur in weissen Trüffeln vorkommt. "
"
Bis(methylthio)methan (BMDTM), das mit dem genannten Verfahren detektiert wurde ist eine flüchtige Verbindung, die für den Geruch von weißen Trüffeln (Tuber magnatum Pico) verantwortlich ist. Dieses Molekül, ein auch als 2,4-Ditiopenthan bekannter Thioether, ist leicht erhältlich, da es eine Produkt der Ölindustrie zur organischen Synthese und gleichzeitig auch ein Lösungsmittel ist. "
"
Das erste Patent zur Aromatisierung mit einem aromatisierten Trüffelöl wurde 1904 eingereicht. In den 50er Jahren entstand das erste Gaschromatogramm als Grundlage für die Entwicklung heute ausgeklügelter Hightech-Detektoren."