Unheilbare, schwere Erkrankung des Nervensystems. Es werden dabei zunehmend vor allem motorische Nervenzellen (Motoneuronen) geschädigt – also Nervenzellen, die für die Kontrolle und Steuerung von Muskeln und Bewegungen zuständig sind.
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Eine Hypothese beschreibt ALS-Fälle in den französischen Alpen, die möglicherweise mit dem Konsum von Giftlorcheln zusammenhängen.
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Zwischen 1990 und 2018 wurden 14 Fälle von amyotropher Lateralsklerose (ALS) bei Einwohnern und Besuchern mit Zweitwohnsitz in einem Bergdorf in den französischen Alpen diagnostiziert. Die systematische Untersuchung ergab ein sozio-professionelles Netzwerk, das die ALS-Fälle miteinander verband. Genetische Risikofaktoren für ALS wurden ausgeschlossen. Mehrere bekannte Umweltfaktoren wurden untersucht und ausgeschlossen, insbesondere Blei und andere chemische Verunreinigungen im Boden, im Wasser oder in der als Nahrungsmittel verwendeten heimischen Vegetation, Radon und elektromagnetische Felder. Einige verhaltensbedingte Risikofaktoren wurden identifiziert: Vor dem klinischen Ausbruch der Motoneuronerkrankung waren einige Patienten sehr sportlich und rauchten Tabak. Jüngste Untersuchungen vor Ort, die auf einer neuen Hypothese beruhen, ergaben, dass alle Patienten Wildpilze, insbesondere giftige Falsche Morcheln, zu sich genommen hatten. Die Hälfte der ALS-Kohorte berichtete über eine akute Erkrankung nach dem Verzehr von Giftlorcheln (Gyromitra gigas). Dieser Befund unterstützt die Hypothese, dass Genotoxine pilzlichen Ursprungs die Degeneration von Motoneuronen auslösen können.
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