Am 1. und 2. Tag der Vergiftung lassen sich Amanitine im Blut und Urin nachweisen. Nach dem 3. bis 4. Tag sind nur noch im Urin genügend hohe Amanitin-Konzentrationen nachweisbar; bei leichten Vergiftungen kann der Test schon ab 3. Tag negativ ausfallen. Zur quantitativen Bestimmung der Serumkonzentrationen eignet sich der Test nicht, da die Serumwerte im Grenzbereich der Bestimmbarkeit liegen. Aus demselben Grund ist die Methode auch nicht geeignet, das Konzentrationsgefälle bei Hämoperfusion, Hämofiltration und Hämodialyse zu erfassen. Hingegen sind die Konzentrationen im Duodenalsaft genügend hoch. Pilzextrakte müssen stark verdünnt werden. Für postmortale Bestimmungen der Gewebekonzentration ist das Problem der Extraktion noch ungelöst.
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Das Testmaterial wird in der Schweiz nur in den Monaten Juni bis November angeboten. Die Bestimmung wird nur an wenigen Zentren durchgeführt.
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Wie muss ein negativer ELISA-Test bewertet werden?: Ein positiver ELISA bestätigt eine Amatoxin-Vergiftung. Falsch positive Ergebnisse sind bis anhin nicht bekannt geworden. Ein negativer ELISA jedoch schliesst eine Amatoxinvergiftung nicht aus. Der Test ist in folgenden Fällen negativ:
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1. Es liegt keine Amatoxin-Vergiftung vor.
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2. Nach drei bis vier Tagen sind Amatoxine im Urin nicht mehr nachweisbar.
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3. Verwechslung: es wurde eine falsche Urinprobe getestet.
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4. Untersuchung der Probe durch eine mit der Methode nicht vertraute Person.
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5. Defekt des Analysegerätes
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6. Verfall des Kits oder unsachgemässe Lagerung.
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Fazit: Ein negativer ELISA schliesst eine Amatoxin-Vergiftung nicht aus. Die aufgrund eines Verdachtes eingeleitete Behandlung darf selbstverständlich nur abgebrochen werden, wenn bis zum Eintreffendes Resultates ein Phalloides-Syndrom sicher ausgeschlossen werden konnte (mykologische Analyse) oder Laborbefunde befunde und Verlauf während der ersten 24-48 Stunden den Verdacht entkräften.
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Quelle: https://www.mycopedia.ch/literatur/szp/periskop_022.pdf
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